Dienstag, 9. August 2011

Fishing on the rock


Oben in Cape Nähe standen bereits zwei Campingwagen, natürlich eher die Luxusmodelle. Nach und nach kamen wir mit den Leuten ins Gespräch. Alles Neuseeländer. Zwei ältere Männer, die zusammen ich sag mal "Urlaub" machten, ganz konnten wir das nicht verifizieren, wobei ich jetzt eher die Länge des Urlaubes meine, weil die wohl selbstständig sind und reisen bis sie keine Lust mehr haben. Der zweite "Schulbus" Campingwagen wurde von Laurie bewohnt. Einem sehr taffen, in kurzen Hosen rumlaufendem Naturburschen im mittleren oder älteren Alter. Mit Laurie schienen wir einfach nicht warm zu werden. Erst am zweiten Tag ergab sich die Gelegenheit für ein Gespräch. Es war gerade ein Pärchen vom Angeln zurückgekommen und wir nutzen die Möglichkeit uns Tipps geben zu lassen, was sich immer weiter in die Länge zog. Irgendwann kam auch Laurle dazu, der wie wir dann erfuhren, seit 7 Jahren in seinem Bus lebt. Den Winter verbringt er im Norden und fischt bis seine Kühltruhe voll ist (90 Liter). Den Fisch räuchert er unter anderem auch gleich in seinem eingebauten Smoker. Im Sommer verdient er sich als Fruitpicker und lebt das Jahr dann von dem Geld. 
Als das Pärchen weg war entstand wieder eine merkwürdige Stille, aber wir brachten noch in Erfahrung wann Ebbe und Flut ist um auf die Rocks zum fischen zu klettern. Man muss wissen, das hier wirklich alles auf die Gezeiten abgestimmt werden muss, da vieles nicht immer begehbar ist. Um 2 Uhr war also die nächste Ebbe und er würde dann auch fischen gehen. Gut. Schauen wir mal.
Zwei Uhr kam. Wir typisch Deutsch. Standen Punkt zwei Uhr da und auch Laurie machte sich auf den Weg. Ein paar künstliche Köder hatten wir vom Pärchen am Morgen bekommen. Wir waren also ausgerüstet, dachten wir. Und dann packten wir sie aus, unsere, ich sage mal Sonderangebotsangeln. Laurie war so freundlich zu sagen das die wirklich OKAY sind. Was nicht okay war, war die Zeit. Irgendwie hatten sich das mit der Ebbe wohl um 1-2 Stunden verschoben. Das gab uns die Möglichkeit endlich näher mit ihm ins Gespräch zu kommen und vor allem in der Folge auch einige hilfreiche Tipps fürs Rock-Fishing zu erhalten. Laurie wurde sozusagen unser persönlicher Lehrer an diesem und dem folgenden Tag. Wir konnten sogar etwas von seinem geräucherten Fisch probieren und zum Abschied gab es ein Stück von seinem selbst gebackenem Schokokuchen. Lecker. 
Mein persönliches Highlight des Angelns bestand aber nicht im Fangen eines Fisches. Als ich dort am Rand der Steine stand, Blick aufs Meer und die Angel, kam auf einmal ein Meter von mir entfernt eine Seerobe am Stein entlang geschwommen, blickte mich an und tauchte dann bei meinem erschrockenen Aufschrei wieder ein. Und so dämlich es jetzt auch klingt, aber das ist nicht mit einer Seerobe im Zoo zu vergleichen und es fühlt sich einfach aufregend an, in einem Land zu sein, wo die Natur noch Natur ist und Seeroben beim Angeln an dir vorbei schwimmen. 
André hatte leider nicht das Glück gehabt sie zu sehen. Dafür sind wir aber am Strand auf die Knochen eines toten Wales gestossen, den es an Land gespült hatte. Die Wale landen dort öfter mal an den Stränden, wie Laurie uns erklärt hat. Keiner weiß wirklich warum. Sie vermuten das ihr Sonar bei dem flachen Strand Probleme mit der Ortung hat. Ich persönlich denke, das die Tiere spüren wann es mit ihnen zu Ende geht und zum sterben an Land gehen. Aber das entbehrt jeglicher Logik. 
Am Ende bleibt nur zu sagen, das es einige der schönsten Tage bis jetzt für uns in Neuseeland waren. Und der Abschied von Laurie fiel uns, wie auch bei allen anderen, wie immer schwer. Aber wir haben die Nummern ausgetauscht und werden ihn sicherlich wieder sehen auf unserer Reise.

Ach, eins noch, bevor ich es vergessen. Wir haben uns wirklich und wahrhaftig unter der Cold-Shower geduscht. Und wenn es auch nicht so aussieht, es ist noch Winter und es ist auch KALT. Nicht Minus-Grade, aber 10-15°. Und die Dusche schien noch kälter so sein.

Am Abend der Ankunft, da oben weht gut der Wind 
Der Rock bei Ebbe

Wir beim Frühstück, rechts hinter uns Lauries Schulbus

Angeln mit Laurie

Die beiden alten Heeren aus Van 2

Kurz bevor wir auf den Rock zum fischen klettern. Nasse Angelegenheit

Die beiden Prachtkerle

Und der Haifisch, der hat Zähne

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Der Wal und ich

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